– Sammy, bist du ein Schweiger oder ein Schwätzer ?
– Ein Schwätzer.
– Nein. Ab jetzt bist du ein Schweiger.
– Was?
– Ab jetzt schweigen wir. Kein Wort mehr zu niemandem.
„Willkommen im Club. Im ‘Ich sitze in der Scheiße’-Club.“ So begrüßt Sammy den Neuen im Wohnblock. Ebeneser musste mit seinen Eltern in eine kleinere Wohnung umziehen, da diese die sich stapelnden Rechnungen nicht mehr zahlen können. Doch zum Glück gibt es Sammy. Sie ist ein echter Profi, was Arm-Sein angeht. Zusammen fühlen sich die beiden stärker. Das macht es ein bisschen erträglicher, dass zuhause alles zu schrumpfen scheint: die Sessel, die Colaflaschen, die Mayonnaise-Tuben. Zuletzt sogar die Eltern. Doch dann fährt die gesamte Klasse auf Skifreizeit – ohne Sammy und Ebeneser, weil die Klassenfahrt zu teuer ist. Jetzt reicht es den beiden und sie beschließen, gegen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit zu protestieren – indem sie ab sofort lautstark schweigen.
Nach dem großen Erfolg von SHUT UP widmet das belgische Autorenduo Sobrie und Ruëll sich erneut einem großen Thema: der wachsenden Armut in Familien. Jedes fünfte Kind in Deutschland ist aktuellen Studien zufolge von Armut betroffen. WUTSCHWEIGER erzählt von diesen Kindern mit viel Humor, Fantasie und Lebensfreude und ganz ohne Sentimentalität. Ein Stück über „zwei starke Figuren, denen ihre Freundschaft die Kraft gibt, sich auch in einem Leben voller Anstrengung und Schwierigkeiten mit Würde zu behaupten“ (Jurybegründung für die Nominierung zum Deutschen Kindertheaterpreis 2020).
Von Jan Sobrie und Raven Ruëll
aus dem Flämischen von Barbara Buri
REGIE: Gerrit Bernstein
AUSSTATTUNG: Faveola Kett
SPIEL: Nicolas Bertholet, Sabine Merziger
DRAMATURGIE: Mirka Borchardt
THEATERPÄDAGOGIK: Felicitas Becher, Meike Koch, Ela Otto
TECHNIK: Andreas Braun, Thomas Braun, Marc Schummer
DAUER: 55 Minuten
PREMIERE: 7. Oktober 2023
GASTSPIEL: technische Voraussetzungen
KLASSENZIMMERTHEATER: technische Voraussetzungen | Bestuhlungsplan
PRESSE ECHO
„Das ist ein Stück, das genau zur richtigen Zeit kommt. […] Auf wundersame Weise schafft es „Wutschweiger“, jede Rührseligkeitsklippe zu umschiffen, ja, in keinem Moment wird Mitleid zu einem relevanten Gefühl, vielmehr bewundert man die beiden toughen Kinder. Das schafft das Stück mit Humor, auch Sprachwitz, und surreal-metaphorischer Poesie. […] Obwohl nur Merziger und Bertholet auf der Bühne spielen, hat man den Eindruck, fast ein Dutzend Menschen kennen gelernt zu haben, denn die beiden schlüpfen in unglaublich viele Rollen, Väter, Mitschülerinnen, Mitschüler-Väter. Alle trennscharf erkennbar, Chapeau! […]
Ein Regie-Debüt, bei dem alles richtig gemacht worden ist, ein Stück, das gerade durch sein offenes Ende, das Armut nicht abschaffen kann, hervorragende Anreize bietet, Fragen zu stellen und zu diskutieren.“ (Silvia Buss, SAARBRÜCKER ZEITUNG)
Schulgastspiel
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