











„So schnell wie in den letzten Stunden war noch nie etwas zu Bruch gegangen.
Ich und was ich dachte und dann noch mal ich und was ich dachte.“
Claire steht in ihrer neuen Wohnung und versteht die Welt nicht mehr: In ihrem Bad wäscht sich ein fremder Mann das Blut vom Gesicht, während von außen jemand wüst gegen die Tür hämmert. Was zum Teufel ist in den letzten Stunden geschehen?
Claire versucht, die Ereignisse einzuordnen: Wieso haben Demonstrant*innen vor dem Modelabel, das sie für den Fashion-Kanal ihrer Schwester besucht hat, „Nazis raus!“ gerufen? Die nette Inhaberin will doch bloß Arbeitsplätze in Deutschland schaffen.
Was hat ihre Mutter gegen den hilfsbereiten Tom? Nur, weil er die DH wählt und sagt, dass die Kultur unseres Landes bewahrt werden muss, ist er doch kein Nazi. Oder? Und was hat der marode Heizkörper im Keller des Mehrparteienhauses mit Solidarität zu tun?
Als sich die Ereignisse dramatisch zuspitzen, wird Claire gezwungen, eine Entscheidung zu treffen – und das fällt ihr alles andere als leicht.
„Das Heimatkleid“ ist ein eindrücklicher Monolog über rechte Diskurse und deren Wirkung, die Grenzen von Toleranz und Meinungsfreiheit und die Frage nach der eigenen Gesinnung. Kirsten Fuchs zeichnet die Geschichte einer Radikalisierung am rechten Rand nach und deckt dabei die Menschenverachtung auf, die oft hinter harmlos klingenden Aussagen steckt.
Von Kirsten Fuchs
REGIE: Nicolas Bertholet
AUSSTATTUNG: Faveola Kett
SPIEL: Anna Bernstein
DRAMATURGIE: Andrina Imboden, Mirka Borchardt
THEATERPÄDAGOGIK: Felicitas Becher, Miriam Gwosdz, Ela Otto
TECHNIK: Andreas Braun, Thomas Braun, Marc Schummer
DAUER: 60 Minuten
PREMIERE: 29. September 2024
THEATER IM KLASSENZIMMER: Allgemeine Voraussetzungen
Termine für Schulgastspiele auf Anfrage:
Tel.: +49 (0)681 958 283-0
Bürozeiten: montags bis freitags 8:30 – 15:30 Uhr
PRESSEECHO
„Mit Humor, schlichter Bühne und nur einer Schauspielerin gelingt es dem Stück, das Thema eindringlich an das Publikum zu vermitteln. Einen passenderen Zeitpunkt könnte es nicht geben.“ (Lara Ensslin, Saartext)
„Überzwerg-Schauspieler Nicolas Bertholet legt mit „Heimatkleid“ seine erste Regiearbeit vor. Und die ist ihm, auch dank der jederzeit glaubwürdigen Anna Bernstein, gelungen. Mit minimalen Mitteln lässt er Szenen wechseln, Stimmungen schwanken und bringt Tempo rein. […] Die Überzwerge haben dieses Stück als mobile Produktion für Schulklassen konzipiert. Sie hätten kein Besseres, kein Wichtigeres dafür finden können. Diese Geschichte einer Beinahe-Verführung muss mitten rein in die schulische Komfortzone der Jugendlichen. Dorthin, wo immer noch zu oft Sprachlosigkeit herrscht, wenn es um Faschismus und neue Nazis geht. Man wünscht sich, dass jede saarländische Schule […] dieses „Heimatkleid“ mal anprobiert.
Damit sie es rechtzeitig wieder ausziehen können.“
(Susanne Brenner, Saarbrücker Zeitung)
„‘Das Heimatkleid‘ […] ist ein psychologisch eindringliches Drama darüber, wie schnell man dem Denken der rechten Rattenfänger auf den Leim gehen kann. Regisseur Nicolas Bertholet […] hat das Ein-Personen-Stück in seiner ersten Regie-Arbeit sorgsam eingerichtet und arbeitet heraus, wie Vorurteile und Fake News das gesellschaftliche Klima vergiften […]. Anna Bernstein spielt mit Bravour und großer Variantenbreite viele Bewohner des Hauses und führt vor Augen, wie rechte Diskurse Toleranz und Meinungsfreiheit außer Kraft setzen und eine schlimme Radikalisierung zur Folge haben. Ein Stück für junge Menschen ab 15 Jahren, dem man nur viele Schulaufführungen wünschen kann.“ (Burkhard Jellonek, OPUS Magazin)
Workshop für alle
Zu dieser Inszenierung bieten wir einen Workshop für alle ab 15 Jahren an:
Samstag, 3. Mai 2025, 17:00 bis 19:00 Uhr
Vielfalt gehört zu unserem Alltag und dennoch entstehen oft Ängste oder Vorurteile gegenüber Menschen, die als „anders“ wahrgenommen werden. Betroffene von Vorurteilen erleiden Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt. In diesem Workshop betrachten wir die Funktionsweisen von Vorurteilen und Diskriminierung und entwickeln gemeinsam Umgangsmöglichkeiten für den Alltag.
Durchgeführt wird der Workshop von Mitarbeiter*innen der Fachstelle gegen Rechtsextremismus Adolf-Bender-Zentrum.
Schulvorstellung
Bitte telefonisch reservieren:
Tel. +49 (0)681 958283-0
Bürozeiten: montags bis freitags 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr
© Uwe Bellhäuser
Alle Termine
Telefonische Reservierung unter: +49 (0)681 958283-0
Abendtermine, Nachmittagstermine und Sonntagsmatineen sind online buchbar.
Vormittagsvorstellungen in der Woche sind nur telefonisch buchbar.
- Das Heimatkleid [15+] - Sa. | 3.5.2025 | 19:30 Uhr
Reservierungen werden von Mo. - Fr. 8:30 -15:30 Uhr bearbeitet.
Reservierungen für das Wochenende werden nur bis freitags, 14:00 Uhr angenommen!
Kurzfristige Stornierungen unter: +49 (0)681 958283-15