Das Heimatkleid

Mo | 2.12.2024 | 10:00 Uhr

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Gruppenreservierung

„So schnell wie in den letzten Stunden war noch nie etwas zu Bruch gegangen.
Ich und was ich dachte und dann noch mal ich und was ich dachte.“

Claire steht in ihrer neuen Wohnung und versteht die Welt nicht mehr: In ihrem Bad wäscht sich ein fremder Mann das Blut vom Gesicht, während von außen jemand wüst gegen die Tür hämmert. Was zum Teufel ist in den letzten Stunden geschehen?

Claire versucht, die Ereignisse einzuordnen: Wieso haben Demonstrant*innen vor dem Modelabel, das sie für den Fashion-Kanal ihrer Schwester besucht hat, „Nazis raus!“ gerufen? Die nette Inhaberin will doch bloß Arbeitsplätze in Deutschland schaffen.
Was hat ihre Mutter gegen den hilfsbereiten Tom? Nur, weil er die DH wählt und sagt, dass die Kultur unseres Landes bewahrt werden muss, ist er doch kein Nazi. Oder? Und was hat der marode Heizkörper im Keller des Mehrparteienhauses mit Solidarität zu tun?
Als sich die Ereignisse dramatisch zuspitzen, wird Claire gezwungen, eine Entscheidung zu treffen – und das fällt ihr alles andere als leicht.

„Das Heimatkleid“ ist ein eindrücklicher Monolog über rechte Diskurse und deren Wirkung, die Grenzen von Toleranz und Meinungsfreiheit und die Frage nach der eigenen Gesinnung. Kirsten Fuchs zeichnet die Geschichte einer Radikalisierung am rechten Rand nach und deckt dabei die Menschenverachtung auf, die oft hinter harmlos klingenden Aussagen steckt.


Von Kirsten Fuchs

REGIE: Nicolas Bertholet
AUSSTATTUNG: Faveola Kett
SPIEL: Anna Bernstein
DRAMATURGIE: Andrina Imboden, Mirka Borchardt
THEATERPÄDAGOGIK: Felicitas Becher, Miriam Gwosdz, Ela Otto
TECHNIK: Andreas Braun, Thomas Braun, Marc Schummer
PREMIERE: 29. September 2024


PRESSEECHO

„Mit Humor, schlichter Bühne und nur einer Schauspielerin gelingt es dem Stück, das Thema eindringlich an das Publikum zu vermitteln. Einen passenderen Zeitpunkt könnte es nicht geben.“ (Lara Ensslin, Saartext)

„Überzwerg-Schauspieler Nicolas Bertholet legt mit „Heimatkleid“ seine erste Regiearbeit vor. Und die ist ihm, auch dank der jederzeit glaubwürdigen Anna Bernstein, gelungen. Mit minimalen Mitteln lässt er Szenen wechseln, Stimmungen schwanken und bringt Tempo rein. […] Die Überzwerge haben dieses Stück als mobile Produktion für Schulklassen konzipiert. Sie hätten kein Besseres, kein Wichtigeres dafür finden können. Diese Geschichte einer Beinahe-Verführung muss mitten rein in die schulische Komfortzone der Jugendlichen. Dorthin, wo immer noch zu oft Sprachlosigkeit herrscht, wenn es um Faschismus und neue Nazis geht. Man wünscht sich, dass jede saarländische Schule […] dieses „Heimatkleid“ mal anprobiert.
Damit sie es rechtzeitig wieder ausziehen können.“
(Susanne Brenner, Saarbrücker Zeitung)


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© Uwe Bellhäuser

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